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  • AutorenbildSascha @ YOLO andersWO

Crazy Doctor, Crazy Couple, Crazy China - Lijang, China

Die Zugreise von Fenghuang nach Lijang im Südwesten Chinas wird etwa 12 Stunden dauern. Wobei ich in Kunming der Hauptstadt der Provinz Yunnan an den östlichen Ausläufern des Himalayas umsteigen muss. Zwischen den Zügen habe ich gut 2 Stunden Zeit, sodass ich in Kunming nach gut 7 Stunden Zugfahrt erstmal was essen werde.


NIX DA!!!, denkt sich der da oben mal wieder, denn ich komme in Kunming am falschen Bahnhof an. Nämlich am Südbahnhof. Das Ticket weißt leider nicht darauf hin. Erst an den Anzeigetafeln sehe ich das mein Zug nach Lijang hier nicht abfährt, sondern vom zentralen Bahnhof in Kunming. Der liegt aber gut 30 Km entfernt im Zentrum der Stadt. Kunming hat immerhin knapp 7 Millionen Einwohner und 3 große Bahnhöfe. Also in die U Bahn…nix essen und im Eiltempo noch durch die Stadt gehetzt, da die UBahn Haltestelle direkt am Bahnhof leider gesperrt ist. …einmal um den ganzen Bahnhof herum und geradeso...kurz vor Abfahrt.. erreiche ich meinen Zug.


Merke: In China gibt es verschiedene Bahnhöfe in den Städten. Die Schnellzüge (D und G) halten meist an den äußeren Bahnhöfen -also Nord (Ba), Süd (Nan), Ost, West (wat weiß ich denn…wat das heißt). Die langsameren Regionalzüge (K) halten meist mitten in der Stadt- also den Zentralbahnhöfen….wieder was gelernt.


In Lijang komme ich spät am Abend an warte vergebens auf den Bus der in die Stadt fahren soll. Er kommt einfach nicht. Ein junges chinesisches Pärchen bemerkt meine ratlosen Blicke und spricht mich an…..ob ich in die Stadt will. Sie zeigen mir den Weg zu den Taxis und verhandelt mit dem Fahrer den Preis, der rasant von 50 Yuan (ca. 6 Euro) auf nur 10 Yuan (ca .1,20 €) sinkt. Nett....


Die Stadt empfängt mich mit Regen und Gewitter, was kein gutes Licht auf das wirft, was ich in Lijang vorhabe. Lijang ist berühmt für den Tiger Leaping Gorge Hike. Den schönsten Wanderweg Chinas und eine der tiefsten Schluchten der Welt an dem er 2 Tage entlang führt. Und nach dem ich die Großstädte, Kleinstädte, das romantische China und die Warme Mitte des Reichs gesehen habe, möchte ich die Bergwelt Chinas am Rande des Himalayas erkunden. Lijang selbst liegt bereits über 2000 m Höhe. Deswegen bin ich hier.


Was im Gegensatz dazu aber echt toll ist.......Im Hostel empfängt mich eine familiäre Atmosphäre. Es gibt eine gemütliche Sitzecke mit einem alten Ofen in der Mitte, der auch als Frühstückstich herhält. Die Familie teilt sich die Räumlichkeiten mit den Gästen und alles läuft einfach wirklich wirklich entspannt, äußerst herzlich und liebevoll ab. Ich fühle mich vom ersten Moment an wohl! Eine solche Atmosphäre zieht wohl auch die richtigen Leute an. Direkt lerne ich Henry aus UK kennen, der auch auf Weltreise ist. Dazu gesellen sich Amit und Rotem – ein Zauberhaftes Pärchen aus Israel. Jossi ebenfalls aus Israel-der meinen weiteren Weg maßgeblich beeinflussen wird (siehe nächster Blog….Stichwort KUNGFU) und Xiao aus den Niederlanden, die sich durch ihre chinesischen Wurzeln und entsprechend fließende Sprachkenntnisse die nächsten Tage als geduldiger Engel und Übersetzerin für alle möglichen Fragen und Situationen hergibt. Ein echter Glücksfall für unsere kleine gemischte Truppe.





Wir alle wollen Hiken, aber der nächste Tag bringt – wie sich ja schon ein wenig angekündigt hatte - leider schlechte öNachrichten. Der Tiger Leaping Gorge ist für unbestimmte Zeit geschlossen. Der Regen hat eine Schlammlawine ausgelöst, die große Teile des Weges versperren. Einer der Wanderer, der als einer der letzten auf dem Hike war, bevor er geschlossen wurde, berichtet zurück im Hostel von viel Geröll, dass von den Bergen stürzt, Schlammlawinen und Regen. «Nicht sehr schön und gefährlich«, meint er. Das mit dem Hiken wird also erstmal nix für uns. Also beschließen wir in der Gruppe auf Besserung zu warten und die Tage in Lijang anderweitig zu genießen. Wir haben ja glücklicherweise uns.





Gemeinsam beschließen wir das Dorf Beishu in der Nähe von Lijang zu besuchen, das neben gewöhnungsbedürftigen Köstlichkeiten vom Straßenrand eine ganz besondere Sehenswürdigkeit bietet. Hier lebt Dr. Ho.


Wer?!?!?! Dr. WHo?!?!?!? Nein. Ho!

Im Grunde die Institution der chinesischen Medizin schlecht hin. Also DER Wunderarzt in China. Selbst Bill Clinton und andere Berühmtheiten waren schon hier. Gut der Bill… der war im Grunde auch schon überall drin.


Das wird uns auch erstmal großspurig auf die Nase gebunden als wir die kleine etwas heruntergekommene «Praxis« betreten. Also nicht das der Bill schon überall drin war, sondern die Berühmtheiten, die hier waren.


DER Dr. Ho ist leider seit ein paar Monaten nicht mehr unter uns. Dafür hat nun sein Sohn seinen Platz eingenommen und ist es jetzt im Grunde nahtlos in der Rolle seines Vaters aufgegangen…. Und empfängt uns überschwänglich, jedem die Hand schüttelnd uuuuuuund selbstverständlich in seiner jeweiligen Landessprache.






«Irgendwie hat der was geraucht«, denke ich noch, als Dr. Ho – also sein Sohn – mit rotem Turban und Spitzbart enthusiastisch auf die Plakate und Fotos an der Wand zeigt.


«Bill Clinton was here. And many many many many famous people were here. AAAAAAAAnnnnnddd NBC was ten times here!!! Ten Times! Ten Times! «

gibt er begeistert zu Protokoll während seine Hände zehn Finger in die Höhe halten und im ganzen Raum herumgezeigt werden, als wenn hundert Leute hier wären. …………Wir sind zu fünft. Nur zur Info.


«aaaannnddd BBC was here, fiiiivvvvve times! Five times! (Fünf Finger in der Luft) Five times!« fährt er fort. «aaaaannnddd german TV was here eight times!« Er schaut mich begeistert mit glasigen dunklen Augen und geöffneten Puppillen an. «Eight TIMES!!! German TV. Eight Times!!!!«


Okay….DER hat was geraucht. Das geht nich anders, denke ich. «Aber das Zeug scheint echt nich schlecht zu sein. Zumindest hat er gute Laune«, sagt zumindest auch der Blick der anderen in unserer Gruppe als wir uns schmunzelnd gegenseitig auf die zehnte Wiederholung, das NBC hier war, amüsiert anschauen.


Das Besondere an Dr. Ho´s Behandlung ist jedoch vor allem die Untersuchung. Nach dem zehnten Mal herumzeigen von Plakaten und großen Persönlichkeiten, die hier waren, kommt n Rotem auch in dann in den Genuss dieser Untersuchung. Die Leiden des Patienten werden rein daran erkannt, dass die Farbe der Zunge und des Pulsschlags des Patienten oder aus unserer Sicht eher Probanden untersucht wird. Der Körper wird – wie in der chinesischen Medizin üblich – ganzheitlich gesehen. Alles hängt miteinander zusammen und ist verbunden – was man ja ganz gut aus Akupunktur und ähnlichem kennt.





Rotem ist schon ein wenig aufgeregt als Dr. Ho seinen Pulsschlag fühlt und wir mit Spannung das Ergebnis erwarten. Noch einmal die Zunge rausgestreckt und…..


«You are totally healthy« sagt Dr. Ho. «Awwwwwwwwwwww! Schade!«…..denken wir, natürlich im Spaß. Ne lustige Diagnose wäre jetzt schon was gewesen. Sowas wie ein 90 Grad nach links verdrehter Hoden an der Zungenfarbe erkannt, der die Durchblutung in der linken Hirnhälfte beeinträchtigt….Rotem is aber eben gesund. Ich lasse mich mal nicht untersuchen….so ne Hodendiagnose von Phantasie in die Realität macht mir dann doch Angst. Aber es wäre zumindest spannend gewesen, ob Dr. Ho auch Krankenscheine ausstellt, sodass Rotem und Amit ihren Urlaub hätten verlängern können. Naja.


Trotzdem bekommen wir ALLE eine Packung Gesundheitstee geschenkt. Dr. Ho verschwindet im Hinterzimmer und mischt für jeden ein kleines Päckchen verschiedener Kräuter zusammen, den wir eine Woche lang trinken sollen. «Hilft im Grunde gegen alles, falls da was is«.








Aber tatsächlich versuchen wir am Abend in geselliger Runde natürlich zusammen das Gebräu von Gesundheitstee, was aufgebrüht eher nach Brackwasser denn Tee aussieht.


Die einheimischen Hostelbesitzer winken etwas entgeistert ab. «Lieber nicht trinken. Keiner weiß was da drin is« meint die Hausdame. Davon lassen wir uns nicht abschrecken. Das Klo müssen wir ja im Hostel im Fall der Fälle ja nich reinigen. Ich glaube, dass ist die Hauptsorge der Hausdame.


Jeder nippt ein wenig uuuuuuund es schmeckt gar nicht so schlecht. Keine Beschwerden. Keine Übelkeit. Und tatsächlich berichtet Henry, der am Vortag mit einer beginnenden Erkältung zu kämpfen hatte, dass er sich fühlt wie ein fitter Turnschuh. «Alles weg!« meint er. Kann aber auch daran liegen, dass wir an dem Abend noch so richtig schön mit der ganzen Truppe aus dem Hostel in der wunderschönen Altstadt Lijangs einen aufbrühen waren und eher die antiseptische Wirkung des Alkohols seinen Beitrag geleistet hat.


Henry führt uns durch die Gassen und Bars, die er – ganz der Engländer – natürlich schon am Vorabend ausgekundschaftet hat. Ohne Henry hätten wir wohl hier schnell die Orientierung verloren. Alles ist gesäumt von kleinen Brücken, Pflastersteinen, Flüssen die zwischen den Häusern verschwinden und dann an andere Stelle im Lichtermeer und unter den tausenden Schirmen, die die Straßen säumen, wieder auftauchen.






Leider erwischt es dafür am nächsten Tag mich. Mit Rückenschmerzen, nachdem wir gemeinsam die Berge um Lijang mit wunderschönem Blick auf die Altstadt von oben und den Jade See ganz in der Nähe erkundet haben.






Übrigens…zum Foto…..Amit und Rotem sahen so unglaublich verliebt und schön aus auf den Fotos ….da fanden Henry und ich, dass wir so was auch brauchen und wir als Pärchen mindestens genauso gut rüberkommen wie die beiden. Ich glaube wer wer ist, erklärt sich damit von selbst.


Zurück zum Rücken…..Ja….alter Mann und so. Also mein Rücken schmerzt echt. Ich brauch ne Massage! Als kleiner Gimmick…wäre eine echte chinesische Massage ja auch mal n Erlebnis und ich könnte testen, ob die Chinesen das wirklich so drauf haben, wie so gern angepriesen.


Nach etwas suchen finde ich einen kleinen Salon. Ein Mann sitzt auf den Fußmassagebänken und ich versuche ihm mit Englisch und Zeichensprache zu verstehen zu geben, dass ich eine Massage brauche. Natürlich versteht er wie zu erwarten nicht. Er führt mich zu den Fussmassagesesseln und klopft auf selbige um mich zum hinsetzten aufzufordern. «No. No. « erwidere ich und zeige auf meinen Rücken, der ja nun Mal der Behandlung bedarf. Nicht meine Füße.


Erst im dritten Anlauf versteht er, dass da mehr von Nöten ist und führt mich in die hinteren Behandlungsräume auf eine Massageliege. Ich solle mich hinlegen und ausziehen. Mache ich. Aber vorher möchte ich den Preis verhandeln, der ja bis jetzt noch nicht mal ansatzweise ein Thema war. Erstmal ist ja nur geklärt, was ich denn überhaupt will, was jetzt hoffentlich klar is und ich stattdessen nicht einen Einlauf bekomme.


Zeigefinger und Daumen fiktiv mit Geldscheinen reibend, frage ich nach dem Preis. «Money?« . Er reagiert gar nicht. «Money?! How much?!« gebe ich erneut mit Nachdruck zu verstehen. Er schaut an mir vorbei. Holt dann aber einen 100 Yuan Schein aus der Tasche. «one hundred? (ca. 13 Euro) Too much!«, sage ich. Ich weiß ja weder wie lange, wie gut und vor allem was ich so richtig bekomme. Wir einigen uns auf 80 Yuan und ich lege mich hin.


«Irgendwas stimmt hier nich« denke ich noch als ich den Kopf in der Liege versenke und der Masseur sich um die Liege tastet. Handdesinfektion nimmt er auf jeden Fall ernst. Also entspanne ich mich.


Es geht direkt gut zur Sache. Mit Ellenbögen und festen Griff an den sensiblen Stellen werde ich durchgeknetet. Es kitzelt und schmerzt …manchmal zur gleichen Zeit, so dass ich echt schreien will. Aber sobald der feste Druck weg ist…fühlt es sich echt gleich besser an. «Mmmh…..der scheint Ahnung zu haben. Jeder Griff sitzt«, bemerke ich, bevor sich mein Gesicht wieder in eine schmerzverzerrte Position aufgrund der fortschreitenden Massage begibt.


Der Rücken ist fertig. Das hat gutgetan. Aber nix da…..ich bekomme eine Ganzkörpermassage bis in die Fingerspitzen uuuuundd……interessanterweise eine intensive Hinternmassage. Meine Erste. Klingt geschrieben irgendwie ziemlich gay....und hat sich auch irgendwie so angefühlt-----Gehört ja auch zum Ganzkörper, Die interessante Erfahrung nehme ich leicht errötet zur Kenntnis und habe jetzt sehr entspannte Gesäßmuskeln.


Nach einer Stunde bin ich ent- und durchgeknetet und wir sind fertig. Das hat sich ECHT gelohnt. Die Schmerzen sind weg. Und ich fühl mich zwar ausgelaugt aber echt komplett entspannt. Wow. Die Chinesen haben Ahnung vom Massieren.


Als ich mich wieder aufrichte, kommt mein komisches Gefühl zurück, dass ich vor der Massage hatte. «Hier stimmt was nicht!« Nämlich als ich sehe, dass mein chinesischer Masseur sich an der Kante der Massageliege von meinen Füßen an mir vorbei zum Waschbecken ENTLANGTASTET und er an mir VORBEIBLICKEND fragt «Happy?«. «Yes«…na klar, sage ich verdutzt und drücke ihm doch den Hunderter in die Hand.


Hat mich doch tatsächlich ein Blinder massiert!….

das erklärt natürlich die Kommunikationsschwierigkeiten zu Beginn…wenn man einem Blinden seine Schmerzen im Rücken ZEIGT.


Als ich die Story im Hostel erzähle, wollen mir erstmal einige nicht glauben, doch die Hausdame des Hostels meint, es ist durchaus üblich in China, dass Blinde massieren und sogar recht häufig. Oft bleibt für Blinde keine andere Möglichkeit einen Job zu finden. Und massieren funktioniert mit dem richtigen Fingerspitzengefühl nun mal super. Was ich nur aus meiner blinden Massage nur bestätigen kann.





Der ein oder andere in der Gruppe zweifelt aber trotzdem noch und glauben an eine Abzockmasche für den besseren Preis. Als wir am Abend …wieder auf den Weg zu den Bars…am Massagesalon vorbeikommen und mein Masseur wieder allein auf dem Sessel sitzt machen wir die Probe aufs Exempel.


«Der sieht doch ganz normal aus« «Der is nich blind« meinen die anderen. Wir stehen etwa fünf Meter vorm Salon ….der Masseur schaut auf….und wir winken dem Masseur zu, ...Auffällig!......er uns aber ohne die aberkleinste Reaktion unbeachtet lässt.


Quod erat demonstrandum, schmunzeln wir…zugegeben schon mit den ersten beiden Wegebieren intus, ohne die Situation des Mannes verunglimpfen zu wollen, vielmehr von der Tatsache überrascht, dass viele Masseure in China wirklich blind sind.


Unser letzter Abend gemeinsam, soll noch einmal in der Altstadt gefeiert werden. Die Wegebier verhelfen uns neben den politisch unkorrekten Schmunzlern mit blinden Masseuren auch zu einer Haggysackeinlage mit chinesischen Straßenhändlern, die Rotem und Henry echt professionell für gut eine halbe Stunde meistern….Meine Treffsicherheit is eher Kreisligenniveau, was dem Spaß aber keinen Abbruch tut.





Und so bleiben wir heute auch auf der Straße….im Sinne des Starts dieses Abends. Holen uns Bier am Kiosk und setzen uns auf Bordstein oder Bänke am Gassenrand. Das Gefühl an Kölner Vorglühabende keimt in mir auf, als wir jäh unterbrochen werden von einem hellen Aufschrei einer jungen Dame. «CAN I TAKE A FOTO WITH YOU?!?!? KREISCH« bekommt insbesondere Henry zu hören. «YOU ARE SO WHITE AND CUTE!« Was tatsächlich als Kompliment für Henry gemeint ist. Ist es in China ja nun mal ein Schönheitsdeal wirklich seidig weißen Teint zu haben. So verhüllen sich die chinesischen Damen mit Ärmeln, Hüten und Schirmen sobald die ersten wärmenden Sonnenstrahlen den Tag erhellen. Braun ist eher ein Zeichen der Arbeiterklasse. White is Schick. Und außerdem ist es besonders schick – wie ich ja schon in diversen anderen chinesischen Städten erfahren durfte – sich mit Ausländern zu fotografieren.





Das nette Pärchen – ja zur kreischenden Dame Mitte 20 – gibt es noch einen Ehemann – sind überschwänglich und freuen sich wie kleine Kinder mit jedem von uns ein Selfie zu machen, gefolgt von einer Gruppenfotorunden und gefolgt von einer erneuten Selfierunde als die neue Ladung Kioskbier am Bordstein eintrifft. «Ganbei! (Prost)« und kurz innehalten für das Foto.

«Die beiden sind echt durchgeknallt! «meint Xiao…..«aber einfach zum Knuddeln und so überschwänglich süß« denken wir und können uns ihrem Charme nicht entziehen. Die Geschichte hinter dem Knuddelpaar ist jedoch eine andere…wie Xiao überbesetzt.



Die beiden kommen aus einem kleinen Dorf. Sie kommt eigentlich aus einer wohlhabenden Familie und ist auf eine gute Schule gegangen. Diese musste sie aber abbrechen, um der Familie zu helfen als diese Krank wurde. Da war es vorbei mit der wohlhabenden Familie. Der Vater hat die Familie verlassen als die Mutter krank wurde. Jetzt arbeitet sie in einer Boutique für die Familie und strahlt über beide Ohren. Die beiden sind in den Flitterwochen mit dem Linienbus ins 4 Stunden von ihrem Dorf entfernten Lijang und nennen es ein riesen Glück uns zu treffen. Was wir einige Tage auch ganz stolz in Wechat präsentiert bekommen. Xiao kommentiert das Foto in unserer WhatsApp Gruppe nur mit «Craaaaazy Couple!«.





Dabei bleibt es aber nicht an dem Abend. Etwa eine Stunde nach dem Pärchen gesellt sich noch eine richtig durchgeknallte Pumukkeledame zu uns, die vor allem die Männer der Runde mit Komplimenten überhäuft, obligatorische Selfies schießt und als kleines Extra Handküsse verteilt und einfordert. Crazy again. Zu Henry: «You are so handsome!« zu Rotem: «you are beautiful« und zu mir «you are perfect« ….also perfect….das hatte ich noch nich. Und ich wehre mich dann doch gegen den erzwungenen Kuss. Aber zumindest habe ich das Wort für schöne rau in chinesische gelernt May nue….das antwortet MANN wenn man mal ausnahmsweise eben als schöner Mann bezeichnet wird. Geht runter wie Öl.





Crazy Evening, Im Grunde habe ich …nein wir….in Lijang nicht mal ansatzweise das gemacht was wir machen wollten …hiken eben. Und trotzdem war alles richtig und berechtigt einer der umfangreichsten Blogs, den ich bisher geschrieben habe. Es braucht nur ein paar bekloppte Menschen und dann ist einfach alles richtig. Thanks Crazy Couple, thanks crazy Dr. Ho. Und vor allem danke Henry, Xiao, Amit (was Freund in israelisch heißt), Rotem und auch für eure Einladung nach Israel, die ich ganz sicher wahrnehmen werde. Ich wünsche euch alles Beste, dass ihr mir gegeben habt.






AAAAACHSO.....kleiner Nachtrag......eine richtig geile Sache, die uns auch erst nach etwa 5 Bier aufgefallen ist, sind TOILETTEN MIT DIGITALER BESETZTANZEIGE. Das heißt am Eingang der Toilette ist ein Fernseher aufgebaut auf dem alle verfügbaren Toiletten digital angezeigt werden.


Das geile dabei ist.....wenn besetzt ist wird die entsprechende Toilette digital rot auf dem Bildschirm angezeigt uuuuuuund das gilt AUCH für die Pissoirs :-))))))....Der absolute Hammer! Wir sind aus dem Lachen gar nicht mehr rausgekommen....insbesondere wenn man betrunken ist, kann man dann eben super Wetten am Eingang der Toiletten abschließen. Einfach am Eingang positiionieren....warten wer reingeht....und dann schnell wetten....wahlweise nach Aussehen der Person, ob sie groß oder klein muss und für Experten die Nummer der Toilette......Achtung Suchtfaktor.








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