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  • AutorenbildSascha @ YOLO andersWO

Der besondere Avocadofarmer und versteckte Dollarzeichen- Agra, Indien

Nach Delhi will ich nach Agra. Weiter auf den Spuren des alten Finnen (Link BLOG Delhi), der mir in Angkor Wat von der Schönheit des Taj Mahal vorgeschwärmt hat. Das heißt Zug fahren…..In Indien. Oh ha.

Die Bilder von überfüllten Wagons aus diversen Reportagen schwirren mir durch den Kopf. Und ja , tatsächlich das Menschengewirr am Bahnhof in Delhi steht dem auch nichts nach. Hunderte Tuktuk oder Three Wheelers -wie sie in Indien genannt werden – säumen die Straße vor dem Bahnhofsgebäude. Hupend drängen sie durch die verstopfte Trasse, während zwischendurch immer wieder ein Balg von Menschen die pulsierende Verkehrsader auf dem Weg zum Hauptgebäude des Bahnhofs überquert. Natürlich ohne Zebrastreifen oder Ampel. Den suche ich vergebens.




Wie kommt man also in Asien oder Indien über die volle Straße?

Irgendwann ist einfach einer der hundert wartenden Passanten mutig genug, um eine kleine Lücke zwischen den Autos zu nutzen und den Asphalt zu betreten. Die Menge folgt dem Geschehen gespannt mit den Augen und sofern der mutige Vorreiter die ersten Sekunden überlebt, wird dem Helden natürlich gefolgt und schlagartig setzt eine kleine Völkerwanderung auf die andere Seite ein.





Im Bahnhof selbst zeigt sich wieder das gewohnte Bild für mich. Schlepper.

Prompt werde ich erst von einem vermeintlich hilfsbereiten Inder nach dem anderen angesprochen, wo ich denn hinmöchte, ob ich nicht was kaufen will oder mir wird gleich gesagt, ich könne hier gar nicht abfahren. Die letzten Tage in Delhi haben mich jedoch bereits gelehrt, die kleinen unscheinbaren Dollarzeichen in den Augen der angeblichen Helfer zu bemerken.

Dreist wird mir ein falscher Weg gezeigt oder ich werde einfach geradewegs am Arm gepackt, um den ein oder anderen schnick schnack zu kaufen. Ein Einfaches «Nein« reicht jedoch nicht. Es muss schon bestimmt und mit deutlich ernster Miene erfolgen, sonst geht da gar nix und der Schlepper weicht nicht von meiner Seite.

Wirklich nervig und stimmt mich leider nicht nur einmal recht aggressiv. Jede Medaille hat aber nun mal zwei Seiten und ich kann verstehen, dass die Schlepper ihr bestes geben, wenn ein Westler, mit einem Rucksack, der ohne Inhalt etwa so viel Wert ist, wie sein halber Monatslohn, ihren Weg kreuzt. Ich bin dann wohl sowas wie die Chance des Tages, wenn nicht der Woche.

Mitgefühl hin oder her…. …ich muss zu meinem Zug. Und mich glauben zu lassen, mein Zug würde hier gar nicht fahren, finde ich auch in Anbetracht der Situation einiger Inder eben dreist.

Das Ticket für meine Zug habe ich am Abend vorher im Schalter vor dem Bahnhof gekauft. Wo die Gleise sind, weiß ich jedoch noch nicht. Also Frage ich einen etwas gestresst aussehenden Passanten, der mit angegrautem Hemd, brauner Krawatte und 80er Jahre Aktentasche wohl gerade auf dem Weg ins Büro ist. Schnell hellt sich seine verschlossene Mine auf, als er stoppt und mir freundlich mit dem Kopfwackelnd den Weg weist.

Merke: Spricht dich ein Inder an…sei vorsichtig, achte auf die leuchtenden kleinen Dollarzeichen in den Augen.

Bittest du jedoch von dir aus einem Inder um Hilfe, dann wird dir wahrscheinlich auch freundlich und bereitwillig geholfen.

Weiter im Text beziehungsweise zum Zug. Über ein paar Treppen und vergitterte lange Gänge immer in einer Traube von Menschen gelange ich dank der netten Beschreibung des 80er Jahre Bürohengstes zu meinem Gleis.



Ich habe noch ein wenig Zeit und setzte mich hin – auf den Boden, so wie alle anderen wartenden hier. Im Bahnhof bekomme ich immer ein sehr gutes Gespür für ein Land. Hektik? Hilfsbereitschaft? Wird geredet oder nur auf sein Handy geschaut? In Bahnhöfen trifft sich nun mal das halbe Land. Geschäftsleute, Familien mit genervten Eltern und Kindern, herzlich empfangene Rückkehrer, winkende Verreisende, wartende Freunde, Bettler, erste Klasse Passagiere und natürlich auch Touris - wie mich.

Also beschließe ich mir das Treiben vom Boden aus anzuschauen. Mein Rucksack dient als Sitzfläche und mein Gitarrenkoffer als kleiner Tisch vor mir, auf dem ich Wasserflasche und Füße als Diebstahlschutz positioniere. Der Hintern beschützt den Rucksack.

«Fehlt nur noch das Popcorn für den Film« denke ich im Sitzen und fühle mich wie im Kino.

Der heutige Film am Bahnhof ist aber irgendwie keine Komödie …und erinnert eher an dramatische Filme wie Slumdog Millionare. Was ja auch kein Wunder ist, er zeigt ja auch das Leben hier und mir vor allem viel viel Armut. Dünne Kinder auf dem Boden neben ihren Müttern. Ganze Familien hocken und liegen neben mir auf dem Boden, die gefühlt mir ihrem gesamten Hab und Gut verreisen. Ja, Indien ist gewöhnungsbedürftig. Bettler betteln Bettler an und eine Ratte kreuzt unbeirrt und in aller Ruhe den Bahnsteig immer mit einem kleinen Zwischenstopp auf der Suche nach etwas Essbaren, ohne überhaupt von den Menschen wahrgenommen zu werden. Ich mein an Kölner Bahnhöfen gibt’s auch immer mal ne Ratte. Aber erstens sind die Kleiner und zweitens besitzen die den Anstand sich zu verstecken und nur kurz sichtbar zu sein.

Indische Ratten sehen sich eher als gleichwertiges Mitglied der Gesellschaft würde ich sagen.


Macht im Hinduismus übrigens auch Sinn wie ich später in Indien im Rattentempel erfahren werde (Kommt noch in nem anderen Blog). Indien ist eine Erfahrung, denke ich mir und trotzdem hier fühle ich mich irgendwie nicht so gelöst und sicher wie in allen anderen Ländern vorher und nachher. Der Rucksack wird weiter strengstens mit dem Hintern bewacht, als ein Zug einfährt. Und bevor dieser überhaupt anhält, springen die Männer schon aus den offenen Türen…also Durchgänge der Züge, die für Außentüren vorgesehen wären, diese aber nicht beinhalten. Durch die Gitter, die vor den ebenfalls offenen Fenstern der Züge angebracht sind, schauen mich Kinder mit ihren großen dunklen Augen an. Ein eindringlicher Anblick.






Ich fahre 2 Klasse, die mich mit den 6er Schlafabteilen irgendwie an die 3 Klasse in den Zügen der Transib in Russland erinnert. Nur nicht ganz so sauber, aber durchaus okay. Es ist ruhig im Zug und alles ist mit riesigen Vorhängen vor den Abteilen abgedunkelt und trotzdem nicht ungemütlich.




Im Zug treffe ich Sai, der die Pritsche gegenüber belegt. Er ist aus Mumbai und fährt zu seiner Familie, die in einem kleinen Ort vor Agra lebt. Er erzählt mir von seinem Job als IT Consultant und fragt mich nach meinem. «Oh. Das überrascht mich grad«, denke ich. Nach meinem Job hat mich am Anfang eines Gesprächs irgendwie seit der Abreise aus Deutschland vor über 3 Monaten keiner mehr direkt gefragt. Auch das ist Indien für mich…der Job scheint das erste Mal wieder eine wirkliche Rolle zu spielen für die Menschen.

Ich habe das Gefühl das Geld und vor allem Status eine wichtige Rolle einnimmt.

Status ist nun mal durch das Kastensystem in Indien auch tief verankert. Und darüber werde ich auf der Reise durch Indien noch viel lernen und meinen Blick darauf um 180 Grad drehen. Anders als gedacht….

Aber zurück zu Sai, dem ich auf seine Nachfrage das erste Mal seit gut 3 Monaten wieder tiefgründig darüber berichte, was ich meinem Job als Berater mache oder eher gemacht habe. Es scheint so weit weg mit den ersten Worten, da ich sonst nur von der Reise oder dem was mich wirklich bewegt und meine Eindrückend erzählt habe. Und jetzt geht’s um Business, Verkaufsstrategien und Märkte. Und doch bin ich schneller als gedacht wieder im gewohnten Konversationsmuster, fällt mir auf, als ich mit immer noch vorhandener voller Überzeugungskraft von meinen Projekten berichte. Sitzt noch alles. Und ich glaube Sai hätte sicher einen Beratungsvertrag unterschrieben, hätte er was zu beraten.

Im Austausch dafür bekomme ich auf meine Gegenfrage alle Tipps von Sai, was ich in Indien unbedingt machen sollte, um das Land in mit seinen Menschen zu erleben.

«Als erstes musst du natürlich Tempel sehen, um die vielfältige tiefe Verbundenheit zu Religion zu erkennen. Und dann…ja dann wie durchgeknallt die Inder sind. Zum Beispiel beim Cricket Match, dass der bekannteste Sport in Indien ist. Hier drehen die Inder beim Anfeuern ihrer Mannschaften förmlich am Rad«, berichtet Sai mit leuchtenden Augen….

«und das manchmal über Tage. So lange kann ein Cricket Match durchaus dauern«

meint Sai.

Einfacher geht’s im Kino. Bollywood. Kino ist anders als bei uns in Europa. Im indischen Kino sind die Leute voll dabei und fiebern mit den Bollywood Größen mit. Es wird lautstark geweint, der Bösewicht ausgebuht oder lauthals über die verzwickte Situation im Film diskutiert.

«Da simmer dabei« würde ich ganz in Kölner Manier da mal sagen.

«Und kulinarisch?« frage ich. Da hält das Land neben den verschiedenen Dahls, was im Grund verschiedene Linsengerichte sind, gerade in Kalkutta viel bereit. Hier soll ich die Süßigkeiten und den Fisch probieren. Wobei ich beim Gedanken an Fisch aus dem wohl dreckigsten Fluss der Welt – dem Ganges in Kalkutta – eher sauer aufstoße.

«Aber wenn du alles zusammen haben willst…also Menschen, Essen und Religion« berichtet Sai, « Dann musst du in einen Gurudware gehen.« Das sind Tempel der Sikh-Religion. Die mit den Turbanen. In den Gurudware bekommt jeder, der es will, kostenlos Essen und kann auch dort nächtigen. Eine wichtige Säule für die armen Menschen im Land, meint Sai. «Die Armen. Die habe ich ja schon gesehen«, denke ich.

Gleich muss ich aussteigen…Agra ist die nächste Station. Auch wenn das nicht angesagt wird. Mein anderer «Sitznachbar« im Abteil auf der Pritsche über mir, schläft noch tief und fest. Er hat die ganzen 6 Stunden Fahrt geschlafen und nur ganz am Anfang beim Einsteigen kurz mitgeteilt, dass er auch nach Agra will. Also gebe ich ihm einen kleinen nett gemeinten Stoß, dass wir jetzt raus müssen, während ich schon mit aufgesatteltem Rucksack und Gitarre eingequetscht aussteigebereit im engen Gang des Zuges stehe. Er wacht auf, lächelt und ich steige aus.

Ich suche nach Orientierung auf dem Bahnsteig in Agra. Genauso wie Erik. Erik, der gerade aufgewachte «Sitznachbar«, mit dem ich dann aufgrund unserer kurzen Planlosigkeit ins Gespräch komme. Wir beschließen uns ein Tuktuk in die Stadt zu teilen und Nummern auszutauschen. Eine kurze, scheinbar nebensächliche Begegnung. Scheinbar….

Denn trotz der kurzen Begegnung ist er mir sehr sympathisch und es ist echt lustig im Tuktuk. Eine Wellenlänge irgendwie. Ist schon manchmal komisch. Bei manchen Menschen merkst du in Sekunden, dass sie dir Gleichgesinnt und einfach absolut sympathisch sind. Wir verabreden uns also gemeinsam am nächsten Tag das Taj Mahal zu besuchen, was hoffentlich besser als Agra ist. Denn Agra ist gelinde gesagt ein Dreckloch.

Tatsächlich sehe ich hier das erste Kind vor mir auf die Straße kacken.



«Hatte Jan (Link Blog Delhi) also doch recht«, denke ich und ich frage mich, ob um das Taj Mahal mehr Wirbel gemacht wird, als es dann überhaupt hergibt. So ala klassisches Instagram Motiv bei dem die Tausenden Menschen und der Dreck im Hintergrund durch die richtige Bearbeitung, Filter und den Winkel des Fotos einfach ausgeblendet werden. Heile schöne Touriwelt eben.

Was man aber für die heile Touriwelt auf jeden Fall machen muss, ist früh aufstehen. Sonnenaufgang ist um 6 Uhr und der soll magisch am Taj Mahal sein. Das heißt also 5 Uhr raus….eher unheile Touriwelt für mich.




Wobei ich zugeben muss, bisher hat sich das früh aufstehen tatsächlich an allen Sehenswürdigkeiten immer gelohnt. 5 Uhr morgens allein auf der Chinesischen Mauer. Einzigartig. (Link Blog Zelten auf der Chinesischen Mauer). Sonnenaufgang am Everest …aufstehen 3:30 Uhr. Unbeschreiblich (Link Blog Everest). Sonnenaufgang um 5 Uhr vor den Türmen des Angkor Wat in Kambodscha. Wahnsinn.

Es scheint so als hätte Irgendwer da im Himmel alle unglaublichen tollen Sehenswürdigkeiten nur für Morgenmenschen erschaffen.

Dieses rücksichtlose A….Die Nachtigall ist auch ein wunderschönes Geschöpf, so wie ich aber eben eher gern spät unterwegs. Nachts sieht man die Augenringe auch weniger. Naja.

Erik und ich treffen uns also dementsprechend der schöpferischen Regel um 5 Uhr morgens vor dem Eingang des Taj Mahal zu dem wir erst noch ein wenig laufen müssen. Wir plaudern auf dem Weg.

Erik ist aus Kolumbien, mein Alter und pensionierter Ingenieur.

«Wat? Pensionierter Ingenieur mit Anfang dreißig!?!?!«,

schaue ich erstaunt. «Ja, ich habe für eine internationale Firma auf der ganzen Welt als Ingenieur gearbeitet. Überall bin ich in den Städten gewesen und hab nie wirklich was gesehen. Das war genug. Und dann…dann hatte ich ein wenig Geld gespart und habe mir mit meinen Eltern eine Avocado Farm in den Bergen an der Grenze zu Venezuela gekauft.« erzählt er mir seelenruhig und mit leichtem Grinsen, während sich langsam das Licht der aufgehenden Sonne im Dunst der Stadt durchkämpft.

«Okayyyyyyy?!?!«, entgegne ich erstaunt. «Ich verkaufe die Avocados Online und die Preise sind einfach gerade mega für mich. Und weißt du, was das Beste ist?« fragt er. «Äh, kommt’s noch besser?« antworte ich verdutzt. «Ja, Avocados sind unglaublich pflegeleicht. Ich schaue nur knapp alle 2 Wochen nach den Bäumen. Sonst wachsen die von Allein.« Meine Kinnlade ist immer noch offen, als er noch einen draufsetzt. «Und mittlerweile habe ich nen Manager eingestellt, der nach den Avocados schaut. So kann ich gut 4 bis 6 Monate im Jahr wirklich reisen.«

Meine Kinnlade ist längst ausgehebelt. Ein Traum.




«Hattest du denn Ahnung von Avocados als du damit begonnen hast?« frage ich begeistert. Seine kurze Antwort «Nein, auch niemand in meiner Familie. Und mittlerweile habe ich als zweites Standbein Ananas angebaut. Läuft auch« grinst er verschmitzt. «Wir leben wirklich etwas abseits im Nichts, aber Ich habe genug Geld für mich, für meine Eltern und das Reisen.

Nur wenn mal ne Frau dazukommt muss ich mir wohl noch nen Nebenjob suchen« lacht er.

Ohne Plan und mit einem Ziel für sein Leben eine andere Richtung einzuschlagen. Mutig. Inspirierend. Locker. Jetzt weiß ich warum mir die ersten Sekunden so sympathisch waren. Einfach ein Hammer Kerl.

Aliona aus Russland (Link BLOG Tinder Novosibirsk), Jessi in China (Link Blog Peking), Satiya in Nepal (Link BLOG Everest) , Anna in der Mongolei (Link BLOG Mongolei) und Erik in Indien sind nur ein paar dieser ganz besonderen Menschen, die mir ins Gedächtnis springen, mit denen ich ähnliches Erleben durfte auf dieser Reise. So eine geistige Nähe. Vertrauen, Offenheit, ohne nachzudenken vom ersten Moment. Etwas wofür ich sehr sehr dankbar bin, diese inspirierenden Menschen kennen gelernt zu haben, mit denen ich bis heute engen Kontakt habe, obwohl ich sie teilweise nur 2 Tage persönlich treffen durfte. Aber wenn du weißt, dass es passt, dann weißt du es. Auch ein wichtiges Learning für mich. Die richtigen Leute sind im richtigen Moment da (Viele Grüße an David) und du fühlst recht schnell, ob es passt und richtig ist oder nicht. Hör drauf. Du musst dich nicht selbst mit rationalen Argumenten davon überzeugen.

War das Gleiche als ich meinen Ex-Chef, Mentor und Freund Michael im Bewerbungsgespräch kennengelernt habe. Du merkst, wenn es passt. Und das hat mir so einige Entscheidung leichter gemacht, weil deine innere Stimme dann ganz genau weiß, dass du diesen Menschen vertrauen kannst und die gemeinsamen Wege, die man beschreitet, die Richtigen sind. Und ohne Michael wäre mir vieles nicht möglich heute. Auch diese Reise nicht. Ich bin wirklich dankbar für euch in meinem Leben.

Eriks Mutter scheint übrigens genauso zu denken, als Erik ein Foto von uns beiden schickt. Nur vom Bild meint sie «This is a keeper!« also den musst du als Freund behalten und bekomme prompt eine Einladung von Eriks Mama auf die Plantage nach Kolumbien.

Achso…. das Taj Mahal war da ja noch.

Was wirklich magisch ist. Einer der wenigen Orte der Welt bei dem Smog und Dunst im blutroten Morgenlicht eine unbeschreiblich schöne Stimmung und Wirkung erzeugt, wie ich sie selten erleben durfte. Ist ja auch eins der romantischsten Gebäude der Welt und wurde von einem Großmogul für seine verstorbene Frau Mumtaz Mahal als Denkmal und Mausoleum für deren Liebe erbaut, der dafür so gut wie sein ganzes Vermögen in das Bauwerk investierte.

Das fand der Sohn des Moguls aber übrigens gar nicht so toll, dass der Papa sein ganzes Erbe verschleudert. Also entmachtete er ihn und rächte sich an seinem Vater noch bis in den Tod. In dem er die absolute Symmetrie des Gebäudes, die die Schönheit der Liebe zu Mahal darstellen soll, zerstörte. Wie? Er ließ die beiden Sarkophage der beiden Liebenden im Inneren leicht versetzt nach deren Beisetzung einbauen.

Denen hat er es aber gezeigt!

Es tut dem Gebäude und der wahrlichen Romantik an diesem Ort, dass ja wie gesagt für mich mitten im Dreckloch Agra steht, keinen Abbruch. Wenn die Sonne ganz ganz langsam und Blut rot hinter den 4 Türmen …ja das Taj Mahal ist ein muslimisches Gebäude…empor steigt. Scheinbar bleibt sie stehen, damit auch jeder die volle Pracht des Lichts und des strahlend weißen Marmors des Bauwerks einatmen kann. Nur nicht zu tief…wegen dem Smog. Vielleicht ist aber genau diese Mischung. Ein solch erhabener Ort in mitten von Armut, Dreck und Chaos, die ihn so besonders macht.





Besonders macht ihn aber auch, dass ich diese 2 Tage in Agra mit Erik erleben durfte. Einer dieser besonderen Menschen für mich. Wie wohl eben auch die Frau des Großmoguls des Taj Mahal besonders für Ihn war.

«Besondere Menschen erkennst du daran, dass sie dein Herz berühren, ohne Ihre Hände zu benutzen.« Unknown.

Manchmal ist dabei nur ein kleiner Stups in der Bahn notwendig, dass ein Fremder aufwacht, der dann zum Freund fürs Leben wird. Manchmal. Und Manchmal reicht.


So wie der kleine Flügelschlag eines Schmetterlings der manchmal auf der anderen Seite der Erde einen Sturm auslösen kann. (Butterfly Effekt)

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